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Huawei Watch im Test

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Letztens wurde ich gefragt, ob ich die neue Huawei Watch testen möchte, und wer mich kennt, weiß dass ich gerne neue Gadgets in die Finger bekomme. Also habe ich nun dieses Android Wear-Produkt für ein paar Wochen testen können.

Als die ersten Smartwatches auf den Markt kamen, dachte ich mir als Early Adopter, ich brauche unbedingt eine und zwar sofort, war dann aber doch recht enttäuscht, als ich die Motorola Moto 360 und die Apple Watch bei Freunden bestaunen konnte, denn die erste Generation dieser Geräte kostete recht viel und konnte dann aber doch recht wenig. Also war ich auf die nächsten Generationen der Smartwatches gespannt.

Ein kurzer Blick auf die Android Wear Seite von Google zeigt, dass schon viele andere Hersteller wie TAG Heuer, Fossil, Casio, LG, Asus und Sony auf diesen Hype aufgesprungen sind und auch bereits neuere Generationen produziert haben. Smartphones werden (wieder) immer größer, somit ist eine Mini-Version am Handgelenk nur die logische Folge für die praktische Verwendung und Integration dieser Tools in den Alltag.

 

Huawei Watch Unboxing

Die Huawei (gesprochen “(h)Wau-wi”) Watch kommt in verschiedenen Ausführungen mit edel verarbeiteten Metallarmbändern oder in Leder- oder sportlichen Versionen. Ich konnte zwischen einer dekadenten Metallvariante (Rosé-Gold beschichtetes Edelstahlgehäuse und Metall-Gliederarmband) und einem schlichten schwarzen Gehäuse mit passendem Lederarmband wählen und suchte mir letztere aus.

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Was zunächst stark aufgefallen ist, war die edle und aufwändige Verpackung. Das Wearable kommt in einer hübschen Verpackung wie ein Verlobungsring vom Juwelier.

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Für mich persönlich finde ich die Uhr eine Spur zu groß (42mm Durchmesser) und zu dick (11.3 mm) am Handgelenk, aber ich bin es auch nicht gewohnt, Uhren zu tragen und habe sie etwas störend empfunden (Gesamtgewicht 60.5 g, 47 g Korpus), allerdings gefällt mir das runde Design im Gegensatz z.b. zur Apple Watch sehr.

Um die Smartwatch verwenden zu können, muss man zunächst die Android Wear-App auf dem zugehörigen Handy (Android oder iOS!) installieren, denn die Smartwatches selbst haben keine SIM-Karte und funktionieren (derzeit noch) nur mit passendem Handy. Also schnell installiert und über Bluetooth verbunden und schon konnte die Uhr mit meinem Handy kommunizieren.

Huawei Watch im Alltag

Ein gewöhnungsbedürftiger Punkt ist, dass Eingaben ohne Tastatur und nur mit Sprache möglich ist. Also steht man da und spricht mit seiner Uhr, was irgendwie komisch ist, vor allem, wenn sie einen nicht sofort “versteht”, andererseits fühlt man sich etwas wie in “Knight Rider” ;)

Ein weiterer Nachteil ist, dass die Smartwatch ohne Handy nur beschränkt einsetzbar ist, denn die Notifications wie auch GPS-Position und Telefonanrufe funktionieren nur mit drahtlos verbundenem Handy. So kann man z.b. nicht einfach mit der Uhr alleine einen Lauf machen, denn die GPS-Route wird dabei nicht aufgezeichnet und man bekommt auch keine Benachrichtigungen.

Jene Funktionen, die sozusagen “offline” verwendet werden können, sind Schrittzähler, Wecker, optischer Pulsmesser (nicht kontinuierlich sondern nur punktuelle Messung) und natürlich die Anzeige des Datums/Uhrzeit. Durch ein verbautes WLAN-Modul können aber einige Apps auch ohne Handy verwendet werden wie etwa Google-Suche oder Übersetzung.

Im Alltag haben sich recht schnell auch einige weitere Schwächen der Uhr gezeigt: So hält der Akku leider nur 1-2 Tage (300 mAH), je nachdem, wie viel man die Android Watch benutzt. Bei starkem Sonnenlicht kann man das Display nicht besonders gut lesen und trotz Mikrofon fehlt der dazugehörige Laufsprecher, um etwa telefonieren zu können, denn für letzteres braucht man ein Bluetooth-Headset.

Trotzdem macht die Uhr total Spaß und ist sehr praktisch! So kann man direkt am Handgelenk Benachrichtigungen empfangen und über die Google Spracherkennung auch direkt beantworten…

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Notification mit Facebook-Usergesicht

…weiters ist es recht spannend, so seinen Bewegungsaufwand im Alltag zu verfolgen, etwa wie viele Schritte man so macht, wenn man den ganzen Tag zuhause verbringt oder wie viele Kalorien man bei einem 30-Minuten-Lauf so verbrennt.

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Ergebnis nach einem 6km Lauf beim Vienna City Staffel-Marathon

Die Auflösung des Displays ist sehr hoch (AMOLED 400×400 mit 286 ppi) – iPhone-User würden dazu “Retina-Display” sagen. Es ist auch sehr praktisch (allerdings manchmal etwas störend), dass man direkt auf das Handgelenk die App-Notifications erhält und so nicht etwa das vibrierende Handy aus der Hosentasche ziehen muss. Auch nett, ist dass man aus vielen verschiedenen “Watch-Faces” wählen kann.

Etwas gewöhnungsbedürftig ist auch, dass einem die Uhr ständig “zuhört”: Wenn man schnell etwas suchen will oder jemandem texten will, muss man lediglich “OK Google …” sagen und die Uhr macht, was man ihr befiehlt.

Apps, die ich größtenteils verwendet habe, waren LIKE A HIPSTER und Hungry?, Google Now, Fitness-Apps/Pulsmesser, Wetter-Apps, Chat-Apps, Google Music (via Bluetooth mit Lautsprecher verbinden!), Google Translate und Google Navigation. Ein interessantes Feature ist auch der Fernauslöser der Kamera am Handy mittels Smartwatch.

Hardware

Aufgeladen wird die Uhr mittels USB-Kabel, das per Magnet andockt, kontaktloses Aufladen (Induktion) wurde leider nicht verbaut. Das Display ist hinter Saphir-Glas geschützt. Weiters ist das Gerät mit einem Speicher von 512MB RAM (als lokaler Musikspeicher und für Offline-Daten der Apps) und mit Gyroskop, Beschleunigungsmesser und Barometer für Fitness-Messungen ausgestattet.

Was ich bei der Huawei Watch nicht so ganz verstehe ist, dass sie nur einen Knopf hat, den man nur drücken kann, im Vergleich zu der Apple Watch, die zwar auch nur einen Hardware-Knopf hat, den man aber auch drehen kann, um zu scrollen. Wenn man schon einen Knopf verbaut, würde ich dem, wie bei gewöhnlichen Uhren auch, gleich mehrere Funktionen geben (z.b. Herausziehen des Knopfes), aber den Knopf lediglich zum Ein- und Ausschalten des Display bzw. des Geräts zu verwenden, erscheint mir etwas verschwenderisch. Das Samsung Gear S2 enthält z.b. hat eine Lünette als Eingabealternative.

Dafür werden einige gewöhnungsbedürftige “Wrist-Gestures” unterstützt, mit denen man einhändig durch z.b. eine Liste scrollen kann. Das Problem dabei ist, dass man jene Gesten auch aktiviert, wenn man z.b. sich leicht gestikulierend mit jemandem unterhält.

Warten auf Updates

Zu diesem Zeitpunkt teste ich die Huawei Watch mit Android 5.1.1. Mit dem Update von Android 6 soll allerdings der bereits verbaute Laufsprecher aktiviert werden …

… und andere Features wie eine simple Tastatur nachgeliefert werden:

Was auch noch kommen soll, ist ein Doze-Mode zum Batteriesparen und andere Android 6 Features wie auch neue Gesten:

 

Fazit

Mein Fazit bisher: Ambivalent.

Contra:
– teuer
– kurze Akkulaufzeit (1-2 Tage)
– einige Hardware-Features fehlen: GPS, SIM-Karte, Umgebungslichtsensor, Klinken-Ausgang, Induktionsaufladen etc.

Pro:
– fancy!
– Design / Display
– Benachrichtigungen am Handgelenk

Ob die moderne Huawei Watch tatsächlich den saftigen Preis von fast 350€ Wert ist, muss also jeder für sich selbst entscheiden. Ich jedenfalls freue mich auf zukünftige Generationen der Smartwatches!

Weiters werde ich einen Artikel über das Marshmellow Update schreiben! So stay tuned :)

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Filed under: technik Tagged: Android, Google, Huawei, huawei watch, rezension

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